
Ökumenisches Friedensgebet – 15 Minuten Zeit für den Frieden
25.07. 2025Zum ersten Mal wird passend zum CSD Memmingen Gottesdienst gefeiert.
Für die Vielfalt! – Gegen den Hass! – Mit diesem Motto fand am Samstag, den 12.7.2025 im dritten Jahr in Folge ein CSD (Christopher Street Day) statt. Mit einer Kundgebung, einem bunten Kulturprogramm und einer großen Demo-Parade setzte das Team von Pride Memmingen e.V. ein deutliches Zeichen für die Sichtbarkeit und Gleichberechtigung queerer, also lesbischer, schwuler, bisexueller, transidentitärer sowie inter- und nichtbinärer Menschen in Memmingen und Umgebung. Dem Aufruf folgten dieses Jahr rund 800 Menschen. Doch dieses Jahr gab es eine deutliche Neuerung im Programm:
Zum ersten Mal ging der Kundgebung des Christopher Street Day ein ökumenischer Gottesdienst „für alle“ voraus. In der gut besuchten Kirche St. Johann am Marktplatz begrüßte ein siebenköpfiges Team aus Mitarbeitenden der katholischen und evangelischen Kirchen in Memmingen die bunt zusammengesetzte Feiergemeinde. Vertreterinnen und Vertreter der Queersensiblen Pastoral im Bistum Augsburg, der evangelischen und katholischen Jugend, des Evangelisch-Lutherischen Dekanates und der katholischen Cityseelsorge Memmingen haben zusammen mit Mitgliedern von Pride Memmingen diesen Gottesdienst vorbereitet. Orientiert an der biblischen Figur der Ester lautete die Botschaft des Gottesdienstes: „Habe den Mut, dich in deiner Würde und Einzigartigkeit zu zeigen. Damit befreist du dich und andere.“ Die mitreißenden Klänge der Big Band des Bernhard-Strigel-Gymnasiums, die den Gottesdienst musikalisch gestaltete, kündeten passend dazu von Mut, Respekt und Toleranz.
Viele Gäste zeigten sich im Anschluss an den Gottesdienst dankbar und positiv überrascht. „Für viele von uns war dieser Gottesdienst besonders emotional“, meinte eine Teilnehmerin, „Queerness und Glaube sind keine Gegensätze, sondern gehen Hand in Hand.“ Im Anschluss an den Gottesdienst war der Pfarrgarten von St. Johann während des Nachmittags als Chill-Out-Zone und Rückzugsort geöffnet. Seelsorgende beider Konfessionen standen dort für Gespräche zur Verfügung. „Mit dieser Beteiligung wollen wir ein Zeichen setzen für Offenheit, Akzeptanz und Vielfalt“, betonte Insa Adams, Vikarin der Gemeinde St. Martin. Das Angebot der Kirchen, auch weiterhin für dieses Anliegen ansprechbar zu sein, gelte über den CSD hinaus.
„Wir sind froh und dankbar für diese Unterstützung“, sagte Sophia Holl aus dem Team von Pride Memmingen e.V. dazu. „Hier werden Brücken gebaut. Gemeinsam ist unsere Botschaft von Würde, Respekt und für ein gutes, menschliches Miteinander am stärksten.“
Unser Foto zeigt das ökumenische Gottesdienstteam vor der Kirche St. Johann: v.l.n.r. Andreas Ihm, Isabel Anwander, Maria Weiland, Michael Kolbe, Insa Adams, Rebecca Reisse, Katja Gundel. Foto: Felix Schachenmayr